Richtige Reisezeit

Diese liegt von Frühjahr bis Anfang November, wenn man mit dem Auto unterwegs ist. Wir haben Ende Oktober Chicago verlassen. Da ist es noch schön warm und man hat angenehme Temperaturen von 20 bis 25 Grad Celsius. Natürlich wird es abends und nachts schon ein wenig frischer. Wenn man natürlich noch den wirklich lohnenswerten Abstecher in den Grand Canyon machen will, muß man natürlich wissen, daß es dort ab Mitte Oktober schon schneien kann. Ich mußte leider deswegen meinen Abstieg in den Canyon auf ungewisse Zeit verschieben, weil 6 inches Schnee vorhergesagt worden sind. Übrigens braucht man hierfür ungefähr 8 Stunden. Ein paar verrückte und total verschwitzte Österreicher erzählten keuchend, daß sie es in 6 Stunden geschafft hätten. Der North Rim des Grand Canyon ist aus winterlichen Gründen auch schon geschlossen. Auch an der Route66 kann es in diesem Gebiet schon schneien, was natürlich für die Motarradfahrer ärgerlich ist. Das gesamte Gebiet um Williams, AZ ist ein Ski-Gebiet. Und wenn man sich noch den Yosemite Park oder den Sequoia National Park anschauen will, muß man wissen, dass diese aufgrund der Höhe auch schon verschneit sind oder gar teilweise gesperrt sind. Schneeketten sind hier dann übrigens Pflicht.

Im Sommer hat man natürlich das Problem der extremen Hitze bis über 40 Grad in den südlichen Staaten, was natürlich eine Klimaanlage sehr wichtig macht, wenn man komfortabel unterwegs sein will.

 

Richtiges Fahrzeug

Mit einem gemieteten Fahrzeug kann man natürlich nicht falsch liegen. Allerdings sollte man an der Größe des Fahrzeugs nicht sparen. Es sollte schon mindestens 6 Zylinder haben und den Passagieren ein amerikanisches Reisen ermöglichen. Die Mietpreise sind hierfür auch nicht wesentlich höher als für das vermeintlich günstigere, kleinere Fahrzeug. Ein Wohnmobil würde ich zumindest auf der Route66 nicht empfehlen. Zum einen ist es viel zu groß für die teilweise recht engen Straßen und zum anderen braucht man einen Campground, der an der Route recht selten ist. Wildes campen ist in den meisten Staaten verboten. Motels sind billig und sie gibt’s überall. (s.u.). Wer mal längere Strecken in den USA zurückgelegt weiß dann auch, warum die Ami-Autos so groß sind, Sofasessel und eine weiche Federung haben.

Wenn man mit dem eigenen Auto unterwegs ist, so wie wir, sollte es noch eine hohe Zuverlässigkeit bieten. Das Werkstättennetz in den wenig bewohnten Gegenden ist äußerst dünn, und somit kann man in sehr große Schwierigkeiten kommen, wenn das Auto mal die Weiterfahrt verweigert. Die Menschen sind jedoch alle sehr hilfsbereit, trotzdem kann es hier recht schnell recht teuer werden. Selbst bei einer Reifenpanne nachts im letzten Winkel der USA hält mindestens einer der freundlichen Amerikaner an und fragt, ob alles in Ordnung ist.

Wer übrigens im ADAC Mitglied ist, kann sich einmal kostenlos im Fall einer Panne vom AAA(TripleA) helfen lassen. Die Leistungen sind aber totzdem sehr beschränkt. Hier lohnt es sich, einmal zum ADAC zu gehen und sich dort beraten zu lassen. Zudem kann man dort kostenlos die wirklich guten Karten des AAA bekommen, die man aber auch noch dort direkt in den USA bekommen kann. Wenn man nicht ADAC-Mitglied ist und mit dem eigenen Fahrzeug unterwegs ist, sollte man dort auch mal hingehen und sich über eine Mitgliedschaft informieren. Ich hatte leider das Pech, daß mir auf Eis die Straße ausging und das Auto in den Straßengraben gerutscht ist. Ein  AAA-Mann zog das dort gefangene Auto dann wieder heraus und wollte als Bezahlung nur meine ADAC-Karte sehen, von der er dann die Nummer notierte.

Das gilt natürlich auch für die, die mit dem Motorrad auf der Route66 unterwegs sein wollen. Aufgrund der großen Strecken ist ein Auto wohl eine gute Wahl aber wenn’s doch auf 2 Rädern sein soll, ist eine Tourenmaschine die einzige Möglichkeit, den Urlaub als solchen zu genießen. Bedenkt, daß ihr den größten Teil des Tages auf der Straße und damit auf dem Sattel sitzt.

Auch bei den Motorrädern ist die Zuverlässigkeit eine wichtige Eigenschaft, die einen davor bewahrt, sein geliebtes Mopped 100km weit in die nächste Werkstätte zu schieben.

 

Reisedauer

Hier stellt sich natürlich die Frage, wann man morgens aufstehen will. Wenn man der Meinung ist, daß man im Urlaub ist und daher lieber morgens noch lieber ein wenig kuschelt und erst lange nach dem Morgengrauen losfährt, braucht natürlich etwas länger. Aber wiegeagt, man ist ja im Urlaub. So als realistische Zeit kann man 8 Tage annehmen, wenn man nicht nur blind durchfährt, sondern eben diese vielen Kleinigkeiten entlang des Weges anschaut. Ein Abstecher in den Grand Canyon oder Las Vegas ist noch nicht miteingerechnet. Tom Snyder gibt übrigens auch 8 Tage als Richtwert an.    Man kann sich natürlich auch mehrere Wochen Zeit nehmen.

 

Tankstellen

Kein Problem hingegen ist jedoch das Tankstellennetz, das sehr dicht ist. Wenn es wirklich mal ein Stück weit zur nächsten Zapfsäule seien sollte, wird man mit next service/next gas station 90 miles daraufhingewiesen. Die Oktanzahl ist jedoch deutlich niedriger als bei uns. Normalbenzin hat nur 87 ROZ, das auch überall erhältliche Super (Supreme) hat 92 ROZ. Mit einem Literpreis von ca. 50 Eurocent wird es auch kein großes Loch in die Reisekasse reißen.

Aufgrund der teils schlechten Straßen empfiehlt sich auch mal ein kleiner Blick auf den Reservereifen und dessen Luftdruck sowie auf das Vorhandensein eines Wagenhebers und Schraubenschlüssels.

 

Übernachten

Nachts hat man eigentlich keine andere Wahl, als in ein Motel zu gehen. Manchmal gibt es noch ein paar Campingplätze am Wegesrand. Das Nächtigen unter freiem Himmel abseits des Campingplatzes ist je nach Staat meistens verboten. Das Land links und rechts der Straße gehört meist zu irgendwelchen Farmen oder Ranchen, die mit Zäunen abgesperrt sind.

Motels dagegen sind sauber und bieten genau das, wMotelas man nach einem Tag im Auto braucht: Eine Dusche, Fernseher und ein großes Bett. Der Preis liegt bei ca. 25 bis 40$ pro Nacht für zwei Personen. Wenn man öfters mal zu Burger King oder McDonalds geht, und das wird man wohl, liegen öfters Heftchen mit Coupons aus, mit denen man bei den Motels einige Dollars sparen kann. Die großen Motelketten sind mit diesen Angeboten immer korrekt. Einzelne wenige Motels nutzen dies aber auch zum Ködern von Gästen. Trotz fast leerem Parkplatz hört man dann, daß es nur eine begrenzte Anzahl von Zimmern zu diesem Preis gibt und diese jetzt leider weg seien, aber es noch andere Angebote zu etwas höheren Preisen gebe.
Wer sich hier nicht verarschen lassen will, fährt einfach weiter. Wiegesagt, die Auswahl ist groß.

Für die richtigen Route66-Freunde gilt sowieso das ungeschriebene Gesetz, daß man nur in zeitgenössischen Motels unterkommt. Die tauchen aber leider in den Coupon-Heftchen nicht auf. Und bei meinem studentischen Budget war natürlich das billigste Motel die bessere Wahl.

 Motels gibt es übrigens fast überall und sie sind sehr zu empfehlen. Bei größerer Auswahl hilft auch einfach nachfragen und vergleichen, und wer schon ein wenig später dran ist und sieht, daß wenig Autos vor den Türen stehen, kann auch meist ein wenig handeln. Auf das Continental Breakfast kann man wirklich verzichten,  denn es handelt sich hier nur um ein paar abgepackte Kekse mit lauem Kaffee.